NIPT-Zweifel

Heute war ich bei der Blutentnahme für den NIPT – den nicht-invasiven Pränataltest.

Allerdings hatte ich mir glaub ich im Vorfeld zu wenig Gedanken gemacht, ob ich das überhaupt will. Jeder sagte mir vorab: den kann man doch machen. Mach den. Dann hast du das schon mal. Und man kann damit ja viel mehr testen, nicht nur Trisomie 13,18,21.

Und irgendwie dacht ich dann: mach ich halt nen Termin aus und mach den. Klingt doch sinnvoll bei unserer Vorgeschichte. (Wobei weder Triploidie noch Noonan damit detektiert werden.).

Ich wurde heute morgen auch nochmal ausführlich beraten. Der Trisomie-Test ist wohl recht zuverlässig mit 99%. Die ganzen Zusatz-Optionen wohl nur so 75%. Es gibt da recht viele falsch positive Ergebnisse. Nicht so beruhigend.

Aber ich war ja mit dem Vorsatz hingegangen, alles anschauen zu lassen, was geht.

Während ich allerdings da drin saß und beraten wurde, hatte ich das Gefühl, am liebsten gar nix zu testen. Jedoch hab ich es mit meinen fast 37 Jahren nicht geschafft, auf mein Gefühl zu hören! Ich ärgere mich so über mich selber!

Der Kopf sagt: mach doch. Dann weißt du mehr. Alle andren haben das auch gesagt.

Der Bauch sagt: Nein, ich will nicht. Dann sind wir in der Diagnostikmühle bevor überhaupt was ist. Wieder das Gefühl des Wartens auf ein Ergebnis – eine Woche lang. Und wenn es positiv ist, was dann? Dann muss eh noch ne Chorionzottenbiopsie gemacht werden.

Wie gesagt, ich hab es nicht geschafft, auf meinen Bauch zu hören. Denn genauso fühle ich mich jetzt wieder: zum warten verdammt. Nicht wissend was ein Ergebnis mir bringt.

In zwei Wochen wäre eh Ersttrimester Screening. Bis dahin wäre ich eigentlich gern noch „guter Hoffnung“ gewese, davon ausgehend, dass schon alles gut wird.

Ich hoffe, eine Nacht drüber schlafen, bringt etwas Abstand und Verdrängung…

10 Kommentare zu „NIPT-Zweifel

  1. Guten Morgen du Arme,
    ich kann deine Zerrissenheit so gut verstehen. Vielleicht gibt es die Möglichkeit den Test noch abzusagen (also im Labor anrufen, dass sie die Kultur verwerfen) , bei allen die nachfragen könnte man dann zur Not sagen, dass er nicht auswertbar war… Dann musst du deine Entscheidung nicht verteidigen. Aber es ist deine Entscheidung!
    Ich war in der letzten Schwangerschaft genau so alt und mir wurde sehr viel an Diagnostik viel zu nahe gelegt. Ich bin dann tatsächlich nur noch zu meiner Hebamme zur Vorsorge gegangen, um guter Hoffnung sein zu können. Und das ganz ohne Vorgeschichte. Du tust mir wahnsinnig leid, dass du in diese Mühlen kommst! Vielleicht ist die Aufteilung der Vorsorge in Hebamme und Arzt auch für dich eine Möglichkeit.
    Alles Liebe

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    1. Danke für deine ausführliche Antwort!
      Ich denke, ich lass es jetzt weiterlaufen. Der Termin wo ich die Ergebnisse erfahre und das Ersttrimester Screening liegen zum Glück recht nah beisammen. Und dann schau ma mal, wie s weitergeht…

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    2. Ich glaub, ich hab einfach nicht den Mut, nicht zu wissen. Mein Mann meinte auch, er würde es jetzt laufen lassen, denn wenn nix rauskommt, sind wir erstmal beruhigt. Ja, aber wenn es rauskommt?
      Ach.

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  2. Uff, das verstehe ich. Ich habe auch immer wieder gezweifelt und hatte auch noch den Organultraschall. Nur den letzten US habe ich dann abgesagt und stattdessen ganz auf meine Hebamme vertraut und mein Gefühl. Doch natürlich ist dein Gefühl völlig anders und durcheinander nach den letzten Erfahrungen! Ich für mich hab nur gemerkt dass es mir besser geht und tut, wenn ich mich dem nicht ausliefere (also den ganzen Untersuchungen). Vor den Arztterminen war ich immer schrecklich aufgeregt und habe mir unzählige Sorgen gemacht und die Beruhigung hielt auch immer nur ganz kurz. Man weiß ja nur in dem Moment des Schalls oder der Untersuchung was wirklich ist und danach ist man wieder auf sich gestellt.und mein Blutdruck spielte verrückt und die Zahl auf der Waage würde überbewertet und insgesamt ging es vorallem um Zahlen.
    Vielleicht ist eine Möglichkeit nach einem beruhigenden Ergebnis diesen Testes aus der Diagnostikmühle auszusteigen…
    Ohne meine Hebamme hätte ich das aber auch nie so machen können. Die war mir eine wahnsinnige Hilfe. Und so konnte ich beruhigt jedes ctg ablehnen und jede vaginale Untersuchung. Doch wenn etwas gewesen wäre, hätte ich natürlich dankbar ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. De Blickwinkel ist nur völlig anders: die Ärzte gehen so voller Furcht an die Sache heran und haben immer die ganzen Risiken und Abweichungen im Kopf, während die Hebamme eher die normale Schwangerschaft und die gesunde Frau sieht. Hebammenbetreuung ist etwas ganz anderes als Vorsorge beim Arzt. Vielleicht magst du es mal ausprobieren.

    Bei uns war alles gut und trotz 13 Tage über ET habe ich zuhause gebären können und habe jetzt 4 Kinder nach 4 Schwangerschaften. Ein totales Glück, zu dem ich nicht viel beigetragen habe. Ich mag das nur erwähnen, um auch zu zeigen, dass wir eine völlig andere Ausgangssituation haben… Ich hoffe du verstehst, was ich meine.

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    1. Ja, ich verstehe sehr gut, was du meinst.
      Wie schön, dass du dann sogar zuhause gebären konntest.
      Und ich werde mir das auf jeden Fall mal durch den Kopf gehen lassen, wie es dann weitergeht, sollte es weitergehen.
      Ich finde es intressant, dass auch Leute ohne eine Vorgeschichte so geht mit der ganzen Diagnostik.
      Danke für deinen Bericht!

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  3. Hallo, ich schließe mich da Lotte an. Ich war zum Schluss raus auch nur noch bei meiner Hebamme und es war so viel entspannter für mich. Ab der 20 Ssw war ich abwechselnd beim Arzt und Hebamme. Und so gerne ich meine Frauenärztin habe so waren die Termine bei meiner Hebamme so viel entspannter. Sie hat sich immer 1 Stunde Zeit genommen ( meistens habe ich die Stunde gar nicht komplett gebraucht) und durch ihre ruhige und entspannte Art war das einfach eine ganz andere Atmosphäre.

    Vll. magst du es ja ausprobieren und dann siehst du ja ob es für dich passt bei der Hebamme oder dir das beim Arzt einfach ein sicheres Gefühl gibt. 🙂

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  4. Du kannst weiterführende Diagnostik ablehnen, wenn du nicht magst. Solange deinem Frauenarzt nichts auffällt, brauchst du sie ja nicht. Nach meinem mehrjährigen Kinderwunsch wollte ich nichts riskieren. Das heißt, nur Hebammenbetreuung oder sogar Hausgeburt wäre für mich absolut nicht in Frage gekommen. Mit der Entbindung im Klinikum habe ich die höchste Sicherheitsstufe gewählt. Ich finde, Hausgeburt und nur Hebamme ist etwas für Frauen ohne Kinderwunschvorgeschichte und Fehlgeburten. Wie du es schlussendlich handhabst, ist allerdings deine eigene Entscheidung 😀. Ich drücke dir weiterhin die Daumen!

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    1. Auch ich habe einen langen und harten Kinderwunsch hinter mir, mit Klinik und Spritzen und und und…
      Ich finde es schade, dass du davon ausgehst, dass es bei anderen nicht unbedingt so ist. Das Worte haben mich verletzt und ewig beschäftigt. Es klingt als würde ich leichtfertig mit dem Leben meiner Kinder umgehen und das tat und tue ich sicher nicht.

      Ich habe hier einfach nur versucht einen anderen Weg aufzuzeigen eine Alternative und das möglichst wertfrei. Vielleicht denkst du nochmal über deine Worte nach…

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      1. War nicht meine Absicht dich zu verletzen. So habe ich mir erklärt, warum Frauen wissentlich ein höheres Risiko mit Hausgeburt oder Geburtshaus eingehen. Ich wäre definitiv bei meinen Schwangerschaften entspannter gewesen, wäre die Empfängnis einfach gewesen und ich nie eine Fehlgeburt gehabt hätte.

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